Die Radler am Alpe-Adria Radweg 01. - 09.08.2015           

Bereits im Februar 2015 legte uns der Sportdirektor seine perfekt ausgearbeiteten Streckenpläne für die Radlertour 2015 vor. Es sollte von Salzburg nach Novigrad (Kroatien) gehen. Als auch der Teammanager die Pläne abgesegnet hatte konnte die Detailplanung beginnen. Innerhalb eines Februartages waren die Zimmer gebucht. Verständlicherweise gingen Maxi und Manuel nun eigene Wege. Dafür schloss sich uns der Leiter Controlling (Duschl Helmut) an. Helmut verstand sofort die Radlerphilosophie und wurde zum anerkannten Teil der Radlerfamilie. Die Radlervorbereitungsmaschine begann sofort wie geschmiert zu laufen. Ein eigener Spezial-Radler-Rad-Anhänger wurde gebaut (das Bild täuscht - wir waren nicht ratlos). Dies stellte eine Kleinigkeit für unseren Bereichsleiter Technik dar!

In einem gemeinsamen Beschluss wurde die Länge der rot-weißen Anhängerreflektoren festgelegt. Am Tag vor der Abfahrt schneiden der Sportdirektor und der Bereichsleiter Technik die Reflektoren kurz entschlossen ab. War es ein gutes Zeichen, dass alte Kompetenzstreitigkeiten wieder aufbrachen? Erwin war aus dem Schaden des Vorjahres klug geworden und verzichtete auf einen Abfahrplan. Der Wetterbericht ließ sehr heiße Temperaturen erwarten - und es kam auch so.

Die Anfahrt nach Gröding bei Salzburg verlief wieder problemlos. Wir machten unser obligatorisches Start-Gruppenbild und schon waren wir wieder unterwegs. 520 km und ca. 3000 HM lagen vor uns, doch daran dachte keiner, alle freuten sich auf die Tour. Zunächst führte uns der Alpe-Adria- Radweg bei optimalem Wetter die Salzach entlang. Ach ja zwei Radler fuhren den Bus wieder voraus. Einer davon fragte dabei erstaunt warum auf der Autobahn auch Traktoren fahren? Man war aber nicht auf der Autobahn - kann passieren so ein kleiner Lapsus, wird aber bei den Radlern nicht vergessen! Unser Voraustrupp mit dem Transporter hatte seine Probleme in Bischofshofen, denn sie haben sich doch dort drei mal verfahren. Als sie uns mit dem Rad entgegen gekommen waren führten sie uns wieder durch Bischofshofen und verfuhren sich noch zwei mal. Auch das kehren Radler nicht unter den Tisch!

Erster Anstieg war der Pass Lueg. Leider mussten wir viel auf der Straße bei dichtem Verkehr fahren, was anstrengend war.

Am 72 Meter hohen Gollinger Wasserfall löschten einige Radler ihren Durst. Ein markanter Punkt war natürlich die Festung Hohenwerfen aus dem 11. Jahrhundert. Das Bild oben rechts zeigt Erwin, der sich freut die giftigen Anstiege bei Schwarzach im Pongau geschafft zu haben. Ich muss zugeben ganz schön erledigt gewesen zu sein, als wir den 1,5 km langen Fahrradtunnel bei Buchberg hinter uns gelassen hatten. Gut, dass wir kurz darauf am Tageshotel in Dorfgastein waren. Zwei Sachen sind mir in Erinnerung geblieben: Erwins Vortrag über Bienen und Wespen, wann und wenn nicht, warum sie wo fliegen - sehr interessant! Griffiger war da schon das spitzenmäßige Abendessen in Form leckerer Rippchen, das allen sehr gut schmeckte.

Am nächsten Tag Sonntag, den 02.08.2015 bot sich uns nach dem Aufstehen das Bild links. Es war unglaublich, der Wetterbericht hatte schönstes Sommerwetter vorhergesagt und jetzt kaltes Regenwetter. Beim Frühstück sagt Erwin zu seinem Zimmerpartner Waller: "Bring mir bitte eine Portion Rühreier mit". Dass sich die beiden inzwischen fast wie ein altes Ehepaar kennen zeigt Walters Antwort: "Nein, die verträgst du nicht!

Wir warteten und überlegten lange, doch dann siegte die Vernunft und wir fuhren mit dem Fahrzeug zur Bahnverladestelle Böckstein. Edi lenkte den Transporter souverän durch die kurvige Bergstrecke. Auch die Engstellen der gut organisierten Bahnverladung meisterte er ohne Probleme.

Vom Endpunkt der Bahnverladung (Mallnitz) ging es nun 500 HM nach Obervellach hinunter. Im Nachhinein können wir froh sein, dass wir diesen Streckenabschnitt nicht mit dem Rad fahren mussten.

Im Tal angekommen kehrten wir erst einmal in Ruhe ein. Dann hörte der Regen auf. Die Freude, dass wir wieder aufs Rad konnten sieht man uns an (rechts). Entlang des Glockner- und Drauradweges ging es bergauf und -ab bis an den Millstätter See. Endlich fanden wir ein chinesisches Restaurant am See. Für die lange und anstrengende Tour wurden wir mit einer erstklassigen Ente belohnt. Hans war schon etwas mürrisch, was bei ihm sehr selten vorkommt.

Vom See führte unser Weg zum Hotel nach Spittal. Dazu mussten wir ca. 4 km steil bergauf. Oben die ersten drei Bilder zeigen die schöne Landschaft aber auch den anstrengenden Anstieg. Als wir endlich auf der Anhöhe waren fiel uns in einer kleinen Ortschaft ein Mann auf, der eigenartig mit einem kleinen Jungen sprach. Absolut freundlich aber die Aussprache erschien uns etwas verwaschen. Einen Kilometer später hatten wir die Erklärung. In Großegg war Bergdorfkirchweh - wie bestellt legten wir eine Rast ein. Das Bild ganz rechts zeigt den örtlichen Heimfahrservice. Die freundliche Bedienung erzählte uns interessantes über Land und Leute. Wir bekamen auch mit, dass es ca. 3 km entfernt einen Moorsee gibt, den Egglsee, der sehr warm ist und in dem nur nackt gebadet werden darf! Da mussten wir natürlich hin!

Nun stand ich als Kulturbeauftragter im Kreuzfeuer der Kritik. Wieso wusste das Radfahrkollektiv im Vorfeld nichts von dem See und dem Fest? Wieso wird ein Kulturbeauftragter installiert, wenn dieser nichts weiß? Ich versuchte mich zu rechtfertigen, dass ich mir im Vorjahr viel Arbeit gemacht habe, dies aber keinen interessierte. Doch diese Argumente überzeugten die Radler nicht. Ich gelobte Besserung und durfte sogar weiter mitfahren, der kurzfristig angedachte Ausschluss aus der Gruppe wurde dann doch nicht umgesetzt - puh Glück gehabt!

In wilder Fahrt ging es in den Wald hinein und schon hatten wir uns verfahren. Gut, dass uns ein paar Wanderer halfen und so fanden wir tatsächlich den Egglsee, sogar schön ausgebaut mit Steg. Guter Stimmung waren wir auch schon im wirklich warmen Wasser. Erst als wir wieder heraus waren sahen wir die vielen Blutegel im kühlen Nass - deshalb Egglsee?

Da es langsam dunkel wurde mussten wir weiter in Richtung Hotel. Edis Navi führte uns wieder aus dem Wald und irgendwie fanden wir auch einen Weg über die Autobahn nach Spittal. Ein anstrengender und erlebnisreicher Tag ging zu Ende.

Im Hotel Ertl in Spittal wurden wir sehr gastfreundlich aufgenommen. Jeder unserer Wünsche wurde erfüllt. Wir bekamen sogar den Schlüssel für den Besprechungsraum, um unsere Sachen zum Trocknen aufzuhängen. Zu dem Hotel gehört ein mexikanisches Lokal, in dem es sich einige von uns schon wieder schmecken ließen. In Erinnerung bleibt auch der Pool, ich habe noch nie so kaltes Wasser erlebt. Ein kräftiges Frühstück und bei schönstem Radfahrwetter ging es wieder voller Tatenfreude los - auf nach Italien!

Der Alpe Adria Radweg führte die ersten 40 km bis nach Villach, schön eben entlang der Drau. Bei bestem Wetter und mit Blick auf die herrliche Bergwelt machten wir ganz schön Tempo. Natürlich gab es auch immer etwas zu lachen. Walter hatte sich angewöhnt sehr häufig Gegenstände mit "des Ding" zu bezeichnen. Schließlich stellte sein Partner Erwin fest "iatz sog i a scho zu ois "Ding"! Links bei der Rast in Villach.

Walter war an diesem Tag gut drauf und machte das Tempo. Wir hatten ca. 25 km/h vereinbart doch unserem Bereichsleiter Technik war das an diesem Tag zu langsam und schnell waren wir immer wieder bei 30 km/h. Erwin fielen immer lustige Sprüche ein um Waller zu bremsen. Von der Drau ging es an die Gail. Die Landschaft ist herrlich und der Radweg steigt bis Arnoldstein immer an. Kurz danach erreichen wir die italienische Grenze und man sieht uns den Stolz und die Freude an, das nächste Land erreicht zu haben. Es wird richtig heiß und Erwins E-Bike-Batterie wird leer, doch er kämpft sich durch!

Das Bild links zeigt die tollen Radwege der Italiener. Den Bus fuhren Edi und Manni zum Hotel vor. Wir riefen Sie dann an, weil sie uns nicht entgegen kamen. "Es gehe hier so steil rauf, sie können nicht hoch fahren und warten auf uns!" Das ist ja unglaublich unsere stärksten Radfahrer kommen diesen Anstieg nicht mehr hinauf? Wie sollen wir da runter kommen?

Die Lösung war die beiden hatten sich verfahren und wollten irgend eine Felswand hoch! Insgesamt sind wir an diesem Tag 100 km gefahren, die 600 HM laut Tagesplan haben sich für mich als viel mehr angefühlt.

Am Hotel gab es noch ein Problem. Die netten Inhaberinnen (eine über 80jährige Mutter und ihre drei Töchter) sprachen kein Wort deutsch. Nun suchten sie unsere Buchung auf den Namen Sitzberger. In den Reservierungsunterlagen gab es diesen Namen nicht. War etwas schief gelaufen? Schließlich nahm Manni das Buch und schaute es genau durch. Man hatte meinen E-Mail-Namen "Günni" also Mr. Günni ins Buch eingetragen!

Wieder war es unser Sportdirektor, der sich mit einem deutsch sprechenden Einheimischen anfreundete. Dieser Stammgast überredete die ältere Inhaberin uns doch ein Abendessen zu machen. So konnten wir in der schönen Laube des Hotels leckere Spaghetti und Salat genießen. Die Zimmer waren sehr groß und der Hauswein schmeckte uns bei guter Musik.

Das Bild in der Mitte zeigt unseren Leiter Controlling auf dem Friedhof von Malborghetto. Helmut suchte sich kein letztes Ruhelager, sondern fotografiert nur die besonderen Grabstätten für seine Frau! Ja, Martina ist - wie soll man sagen - kunstgeschichtlich an Friedhöfen interessiert. "Es lebe der Zentralfriedhof"!

Der vierte Tag begann mit herrlichem Wetter in dazu passender Bilderbuchlandschaft wie die beiden ersten Bilder zeigen. Die bereits durch den Fluß Saisera und die Berge eingeengten Dörfer werden auch noch durch die Autobahn beschnitten.

Heute war Hans mit der Transporterfahrt an der Reihe und ich machte seinen Beifahrer. Gleich nach unserer Abfahrt kontrolierte eine Polizeistreife ein Kfz-Gespann wie unseres. Da hatten wir Glück ein paar Minuten früher und wir wären gefilzt worden. Es hätte sicher alles gepasst aber so war es uns schon lieber. Heute lag ein entspannter Tag mit "nur" 80 km aber kaum Höhenmetern vor uns. Wir erreichten mit dem Transporter das nächste Hotel in Osoppo ohne Probleme und machten uns auf einem wunderschönen, schattigen Radweg auf, um unseren Freunden entgegen zu fahren. In der Touristinformation holten wir uns Karten und fragten nach der Strecke. Doch wir verfuhren uns, waren auf der falschen Flussseite und kamen nicht mehr rüber. Wir mussten einiges mehr fahren als die andere Gruppe, die lange auf uns warten musste. Die beiden Bilder oben rechts zeigen einen Bahnhof und Tunnel der ehemaligen Bahnstrecke, die zu einem erstklassigen Fahrradweg umgebaut werden. Als wir uns endlich wieder trafen entschlossen wir uns das schöne Wetter für ein entspannendes Bad zu nutzen.

Wir  radelten wieder einige Kilometer bis wir eine geeignete Badestelle fanden. Es gab hier kein öffentliches Bad wie bei uns, so orientierten wir uns an den Einheimischen. Die erfrischten sich alle im Fiume Tagliamento, dem aus den Alpen kommenden Fluss mit herrlich kühlendem und glasklarem Wasser. Als wir den Staub und die Hitze abgelegt hatten kam der Wunsch nach etwas Kühlem in uns auf. Aber nirgends ein Kiosk oder ähnliches. Nun waren der Teammanager und der Kulturbeauftragte gefragt. Erwin und ich machten uns mit Rucksack auf und suchten die Umgebung ab. Erwins Kontaktfreude lieferte uns die Infos und in zwei Kilometer Entfernung fanden wir eine Bar, deren Inhaber uns zu annehmbaren Preisen mit herrlich kühlen Getränken versorgte. Nun stieg ich als Kulturbeauftragter wieder im Ansehen der Radler, Erwin war ja schon an der Spitze.

Gegen Abend machten wir uns auf ins Hotel. Das Bild rechts zeigt, dass wir  dankbar waren für die einmaligen Erlebnisse unserer Touren und wir das auch zum Ausdruck brachten!

Das Hotel Tippis in Osoppo wartete noch mit neuen Eindrücken auf uns! Das Hotel legte besonderen Wert auf eine gehobene Esskultur. Nun seit Erwins Unterweisung in Nauders hatten wir kein Problem mehr mit Benimmregeln. Eine ältere Dame kündigte uns jeden Gang an, erklärte mit recht gutem Deutsch die Zutaten und servierte dann stilgerecht die Speisen. Da wir fast alleine in einem großen Speisesaal waren wirkte das ganze etwas überkandidelt, aber wir genossen es. Höhepunkt war die original friaulische Nachspeise: Ein Stück trockener Gugelhupf-Kuchen über den aus einer vollen Slibowitzflasche ein ordentlicher Guss Schnaps geschüttet wurde - ok! Nur Erwin hatte sich für die Ananas  mit Eis entschieden!

Scheinbar war Mannis Ruf als unser Sportdirektor im Hotel schon bekannt oder es war seine natürliche Ausstrahlung. Er fragte nämlich, ob er seine Radkleidung waschen könne, natürlich war das möglich, doch zu seiner Freude (oder hatte er es so erwartet?) wurde ihm die Kleidung fein gebügelt und zusammengelegt wieder übergeben! Sportdirektor müsste man sein!

Ein typisches Schauspiel zwischen Teammanager und Bereichsleiter Technik stellte die Abfahrt am Morgen dar. Waller fuhr den Bus und Erwin übernahm die Beifahrerkanzel. Waller gibt Erwin den Auftrag die Strecke aus der Karte zu lesen. Erwin: "Das ist jetzt nicht möglich, weil ich meine Brille vergessen habe". Waller darauf zu ihm, dann schau halt auf das Verkehrsschild da vorne wo gehts auf die Autobahn? Erwin erwidert: "Das kann ich nicht lesen!" Waller: "Wahnsinn hamma mir Leit dabei" und alle lachen.

 

.Auf dem Bild links sind wir noch frisch und erholt, doch nach den 110 Tageskilometern bei annähernd 40 Grad war zumindest ich doch an meinen Grenzen angelangt. Man sieht auch das kleine Alpe-Adria-Radweg-Schild über unseren Köpfen, das uns den Weg zeigte. Unser Tourenplan hatte vollkommen recht: "Der Radweg ist teilweise perfekt beschildert, teilweise endet die Beschilderung aber unvermittelt in den Orten. Vor allem ab "San Floreano" hat man das Gefühl, dass ein Teil der Schilder noch in den Schubladen der ausschildernden Gemeindeverwaltungen liegt. Da hilft nur Intuition oder eine separate Karte oder ein GPS. Der Radweg folgt prinzipiell dem kleinen Fluss "Camor". So hatten wir schnell mal ein kleines Schild übersehen und waren dann in der Pampa wie auf Bild zwei von links. Daneben eine imposante Kirche auf einem Hügel bei Treppo Grande. Bald waren wir in der 100 000-Einwohnerstadt Udine. Wir mussten quer durch die Stadt das klappte vorzüglich. Bei Udine gingen wir von einer Industriestadt aus, in der es nichts zu sehen gibt, doch das ist ganz anders. Eine schöne Innenstadt und gepflegte historische Bauwerke konnten wir bestaunen. Rechts der Platz der Freiheit in Udine (der mit dem Rad bin ich!)

Nach Udine wurde es furchtbar heiß. Die mitgeführten Getränke waren lauwarm und ungenießbar. Obwohl wir diszipliniert Pausen machten war es sehr anstrengend. Jeder schattenspendende Baum wurde von uns begrüßt. Links in der sternförmig angelegten Festungsstadt Palmanova lud uns Hans zu köstlichen kühlen Getränken ein. Welche Wohltat kühle Getränke sind weiß man erst in dieser Hitze zu würdigen. Bei der Abfahrt mussten wir mehrere Runden um den Stadtplatz drehen, da wir nicht wussten welche der zahllosen Straßen uns wieder auf die Fahrradroute brachte.

Die Bewässerungsläufe für die Felder zogen mich mächtig an, ich hätte mich so gerne hineingelegt und richtig abkühlen lassen. Aber das wäre für einen Kulturbeauftragten der Radler wohl das Ende gewesen. Fünf Kilometer erstreckt sich der Damm in die Adriastadt Grado. Es wäre besser gewesen nicht in der engen Großstadt Grado zu übernachten. Ein Hotel ein einem kleinen Ort am Festland, so machen wir es beim nächsten mal.

Das Hotel war unpersönlich, die Pizzeria, in der wir zu Abend aßen mäßig, die Tankstelle in der wir einen Absacker vor dem Schlafengehen holen wollten geschlossen und der Parkplatz für unseren Transporter sehr ungenügend (wir rangierten ewig). Einziger Lichtblick war der Nachtportier des Hotels, der uns mit Getränken versorgte und zwar herrlich kühlen!

Doch ein Radler steckt das weg, bei so vielen einzigartigen Eindrücken fällt das gar nicht ins Gewicht. Das Frühstück war lecker und ein neuer Tag lag vor uns!

Als wir es geschafft hatten unseren Transporter auszuparken, wobei uns einige Anwohner mit Freude zuschauten, fuhren wir gemeinsam nach Triest. Die geplante Überfahrt mit der Fähre ließen wir kluger Weise fallen. Helmut und ich waren mit dem Transporter an der Reihe. Ein schöner Stau an der slowenischen Grenze hielt uns etwas auf aber sonst waren wir gegen Mittag im Hotel Laguna. Nach den Strapazen des Vortages fragte ich Helmut. "Sollen wir ihnen wirklich mit dem Rad entgegen fahren?" Helmut ließ sich nicht schlagen und wir bereiteten alles für die Ankunft der Radler vor. Zunächst fehlte ein Zustellbett. Die Rezeption erledigte das. Als wir dann in das Zimmer wollten (2. Bild von links) mussten wir echt über das Zustellbett klettern sonst kamen wir nicht ins Zimmer. Wieder an die Rezeption und jetzt bekamen wir einen größeren Raum, das war ok.

Unsere Radler waren in der Zwischenzeit auf der umgebauten Schmalspurbahntrasse der Parenzana unterwegs. Zahlreiche Tunnels und Viadukte führen durch die herrliche Landschaft. Die Freude und Anerkennung für die Leistung war groß als wir gegen 16 Uhr alle am Hotel waren. Nun hatten wir uns kühle Getränke und entspannendes planschen im Pool verdient.

Die Verpflegung im Hotel war sehr gut und abwechslungsreich. Da wir während des  Abendessens die Getränke frei hatten musste man uns fast hinauswerfen, aber die Verantwortlichen waren da sehr großzügig. Das Servicepersonal an der Poolbar hatte uns wohl bald durchschaut, denn einer der Radler bestellte einen Cocus Cocktail. Die Bedienung sagt nur: "Da ist kein Alkohol drin!" und bringt ihm keinen.

Am nächsten Tag machen wiruns schon wieder auf zu einer Radausfahrt nach Porec. Wir fahren den teilweise schlechten Uferweg entlang. Wir werden mit  dem Blick in sonnenüberflutete Buchten belohnt. Bei unserem Mittagsaufenthalt am Meer weist uns Erwin auf die Seeigel hin. Ich lasse meine Laufschuhe beim Gang ins Meer an. Beim Schwimmen habe ich aber durch den Auftrieb der Gummisohlen die Füße immer über Wasser, was meinen Kopf nach unten drückt. Ich ertrinke fast! Bei der Heimfahrt kehren wir noch einmal ein und essen Cevapcici. Beim Abendessen gibt es das gleiche Gericht wieder - aber kein Problem für uns!

Am Samstag, unserem letzten Aufenthaltstag radeln wir nach Umag. Ihre eigenen Wege gehen Erwin und Helmut. Völliges Verständnis hatten wir für Helmut, der natürlich dem Friedhof einen Besuch abstatten musste!

Bild links: Helmut erzählt uns von dem Computerspiel Akinator. Wir versuchen es auch und spielen es dann fast ständig. Ein Spieler denkt sich eine Person aus. Die weiteren Mitspieler stellen fragen und engen so den Personenkreis ein bis der oder die Gesuchte gefunden ist. Es ist unglaublich man bringt fast alles heraus.

Am Sonntag ging es heim und nun freuten sich auch alle wieder auf die Daheimgebliebenen. Ein einmaliges Gemeinschaftserlebnis ging zu Ende. Die Strecke war nicht so erschlossen für Radfahrer wie die Via Claudia 2014. Dafür bekamen wir grandiose Landschaften zu sehen.

Hans und Edi brachten uns sicher heim - aber bald wird es wieder heißen "Vorsicht Radfahrer"!